Generation Golf

Von Peter Littmann

Heute mal in eigener Sache: Ich suche einen Golfball, der geradeaus fliegt. Sollten Sie einen zu verkaufen haben, freue ich mich über eine E-Mail. Im Ernst, Golf ist eine faszinierende Angelegenheit. An einem Tag gelingt einem bekanntlich alles, an einem anderen klappt gar nichts. Versaute Abschläge, Gewühl im Unterholz, die einfachsten Putts gehen am Loch vorbei. Der kürzeste Golferwitz lautet daher: "Jetzt kann ich’s!"


Trotz der Misere auf dem Rasen wird Golf immer beliebter, und sein Image ändert sich gewaltig. Lange galt das Klischee, das Spiel sei eine Beschäftigung für alte Herren oder ein Anbahnungsspaziergang unter Geschäftsleuten. Und wenn von bekannten Playern die Rede war, fielen Namen wie der von Franz Beckenbauer oder Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Inzwischen spricht man über George Clooney oder Will Smith, wenn von begeisterten Golfern die Rede ist.

Was früher todernst war, wird endlich fröhlich: Ging es früher um diese grässlichen, karierten Hosen, tragen Spieler wie Ian Poulter inzwischen hochmodische Beinkleider im Muster des Union Jack.

Nur Langweiler finden, das habe den Stil versaut, alle anderen meinen: Endlich kommt ein bisschen Swing in die Angelegenheit! Inzwischen gibt es sogar ein Golf-Punk-Magazin (www. golfpunkmag.com) mit dem Untertitel "Golf for the rest of us" und einer Rubrik "Bunker Babes", wo nun – ähm – sagen wir leicht bekleidete Damen die Regeln erklären.

Das elitäre Image des Sports schmilzt endlich auch in Deutschland, kaum noch einer lässt sich einschüchtern vom Nimbus eines Clubs. Und so fangen immer mehr junge Leute an, Bälle zu dreschen. Gerade sie schätzen die Tatsache, dass überall Plätze entstanden sind, diverse Clubs ihre Politik überdenken und ihre Greens auch für die Massen öffnen müssen.

Und so dreht auch der damit verbundene Markt der Utensilien, nämlich von oben zur Mitte. Während in nahezu allen anderen Branchen der Mittelteil des Marktes gefressen wird – von "billig" auf der einen und "Luxus" auf der anderen Seite –, entsteht im Golf gerade erst ein breites Mittelfeld. Nike greift Taylor Made und Callaway an und Online-Discounter wie www.gigagolf.com oder sogar eine für breite Markttransparenz sorgende www.golf-discounts-guide.com machen den oft stocksteifen Traditionalisten unter den Händlern das Leben schwer.

Neben den klassischen Clubmitgliedern bilden sich gerade überall Gruppen wie die Natural-born-Golfers, die an den unmöglichsten Orten spielen – auf der Straße, in verlassenen Industrieanlagen oder in grönländischem Packeis, dort wohl vorzugsweise mit roten Bällen. Andere Neugolfer haben's nicht so mit frischer Luft und früh aufstehen. Sie jagen ihre Bälle in der Knightsbridge Golf School mitten in London auf künstlichem Rasen in Fangnetze, während Videokameras ihre Bewegungsabläufe aufzeichnen. Hinterher wird geguckt und analysiert. Dritte treffen sich mit ihren Kumpels abends in Golfer Lounges. Die High-Tech-Simulatoren vor Ort bieten ihnen 50 verschiedene Greens an, vom legendären Old Course at St. Andrews in Schottland bis hin zu Oakland Hills in Michigan, wo der letzte Ryder Cup ausgetragen wurde. Die Maschinen vergleichen die Schwünge der Amateure mit denen von Star Tiger Woods, dazu gibt’s Sushi und Cocktails.

Andere wiederum betreiben beim Fitness-Wochenende am Tegernsee Qui-Golftraining – ohne Schläger oder Ball, nur im Kopf. Abgeleitet von der traditionellen chinesischen Heil- und Bewegungslehre Qui Gong wird so der kritische Schlag internalisiert.

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Nun, erstens brauche ich wirklich dringend einen Golfball, der geradeaus fliegt, siehe oben. Und zweitens spielen bald 500 000 Deutsche Golf, mit ihrer Ausrüstung wurden 2004 rund 200 Millionen Euro umgesetzt. Viel Geld pro Kopf und Jahr! Laut diverser Marktstudien unterscheiden sich Leute mit einem Golfball im Kopf am deutlichsten von der Gesamtbevölkerung durch ihre Zustimmung zu Statements wie: "Ich leiste mir gerne teure Sachen."

Was auch immer das heißen mag. Selbst wenn es nur ansatzweise stimmt, ergeben sich Marketingchancen für Textil-, Schuh-, Lederwaren- und Sportartikelindustrie ebenso wie für Gastronomie und Tourismus, ziemlich weit weg vom geilen Geiz.

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